14 September, 2006

Die Breite des Bildungswesens

Die Schülerunion fragt beim Durchblättern des OECD-Berichts "Bildung auf einen Blick" nach der Chancengerechtigkeit. Man müsse "zur ganzen Breite des Bildungswesens stehen", meint der Bundesvorsitzende Veit Albert, selbstverständlich im gegliederten Schulsystem. Putzfrauen verdienten denselben Respekt wie Professoren, und es habe nun mal nicht jeder das Zeug zum Studieren.

Da werden die sozialromantischen Altachtunsechziger mit den fusseligen Bärten wohl umdenken müssen, hielten sie es doch bisher für Chancengleichheit, jedem eine möglichst umfassende Bildung zu gönnen, unabhängig vom sozialen Hintergrund und unterstellter Begabung.

Wer weiß, vielleicht studiert Albert ja später Medizin und entdeckt eines Tages das Putzfrauen-Gen und das Professoren-Gen. Dann könnte man die Kinder schon gleich nach der Geburt in die richtige Bildungsschublade stecken und so eine Menge Geld sparen. Aber was macht er, wenn er bei sich selber nur das Putzfrauen-Gen findet? Gibt er dann sein Abiturzeugnis zurück?