08 Oktober, 2008

Eine Handvoll Schulgeld

Lange haben Wohlfahrtsverbände und linke Politiker bemängelt, dass Kinder von AlgII-Empfängern kaum Geld für Schulsachen haben. Bei Hartz IV wurden solche Ausgaben schlicht nicht bedacht. Nun macht die Bundesregierung jedes Schuljahr 100 Euro locker, pro AlgII-Kind. Ist doch prima, oder? Vielleicht reicht es nicht ganz, aber einige Hefte und Stifte, Kopiergeld, Turnbeutel und der Taschenrechner lassen sich davon bezahlen. Womöglich sogar noch der Bus am Wandertag.

Und mehr Kindergeld gibt es schließlich auch. Ist nun alles gut? Nicht für AlgII-Empfänger. Vom Kindergeld haben sie nichts. Ihr Kindergeld nimmt der Staat aus der einen Tasche und steckt es gleich wieder in die andere, in die Hartz-IV-Tasche. Lebt eine Familie von AlgII, bekommt sie für jedes Kind 100 Euro mehr im Jahr. Alle anderen Familien erhalten pro Kind 120 oder 192 Euro mehr, je nachdem, wie viele Kinder sie haben. Auch der Kinderfreibetrag steigt.

Naja, ist vielleicht ganz gut, dass die HartzIV-Haushalte weniger kriegen als die anderen. Jeder Bildleser* weiß: Die würden das Geld ja doch bloß versaufen.

*und nicht nur Bildleser, wie man einem Bericht der Rheinischen Post vom 15.10. entnehmen kann.

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Was AlgII-Empfänger mit dem wenigen Geld tatsächlich machen, lässt sich in einer aktuellen Studie nachlesen: Studie zum Nürnbergpass