24 Mai, 2009

Volle Breitseite

Immer mehr bayerische Eltern melden ihr Kind auf dem Gymnasium an. Für Kultusminister Spaenle beweist das zweierlei: Erstens ist das achtjährige Gymnasium doch nicht so schrecklich, wie der politische Gegner immer behauptet. Und zweitens ist das gegliederte bayerische Schulwesen das beste von allen, wie man in einer Pressemitteilung nachlesen kann.

Hätte Spaenle einen Blick in den jährlichen Bildungsbericht des statistischen Landesamts geworfen, wüsste er, dass die Quote der Übertritte ans Gymnasium seit Jahren steigt, völlig unabhängig davon, ob das Kultusministerium gerade wieder einmal irgendwelche Neuerungen einführt oder nicht. Wenn der Notendurchschnitt nicht reicht, bleibt der Probeunterricht. Ganz freiwillig schickt kaum jemand sein Kind auf die Hauptschule.

„Vielfältige Angebote des differenzierten Schulwesens werden in der ganzen Breite nachgefragt“, lässt Spaenle verkünden. Mit Verlaub: Das ist zynisch. Jedenfalls dann, wenn man gerade den Probeunterricht nicht bestanden hat.