29 Januar, 2007

Begabungsgerecht fördern

Warum will der bayerische Kultusminister Schneider erst Zehnjährige begabungsgerecht fördern, wenn Begabung nachweislich fast gänzlich angeboren ist? (Das jedenfalls versicherte der Anthropologe Neumann bei der mehrfach erwähnten Realschullehrertagung zur Strukturdebatte.) Spätestens bei der Einschulung müsste sich deshalb die Frage nach der richtigen Schulform stellen. Konkret: Die Schlauen sollen ab der ersten Klasse ins Gymnasium können, so wie die Förderschüler ja auch ab der ersten Klasse "die ihrer Begabung angemessene Schulform" besuchen.

Der Kultusminister war von dieser Frage nicht begeistert. Er mochte sich nicht zu einer klaren Aussage durchringen, warum es mit der Grundschule nach wie vor eine bayerische Gesamtschule gibt. Ist ja auch heikel: Sagt er, in dem Alter brauchten Kinder noch nicht begabungsgerecht unterrichtet zu werden, meutern die Eltern, und mit Recht. Und sagt er, es sei zu teuer, die Grundschule in mehrere Schulformen aufzuteilen, hat er sofort die Strukturdebattierer am Hals, die schon immer behaupten, eine gemeinsame Schule sei nicht nur besser, sondern auch billiger.

Na und wenn Faltlhauser das erst hört ...!