16 August, 2007

Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

Der CSU-Fraktionsvorsitzende Joachim Hermann findet 14 Wochen Schulferien zu viel. Als die FDP im Sommer 2006 dieses Thema aufbrachte, gab es nicht annähernd solchen Wirbel wie jetzt. Fairerweise muss man sagen, dass Herrmann vom Ferienkürzen schon im März 2005 sprach, als Bayern grübelte, wann der Stoff des von Stoiber so selbstherrlich gestrichenen 13. Schuljahres unterrichtet werden könne.

Jetzt also kürzere Ferien. Kürzt Bayern die Sommerferien, müssen die anderen Bundesländer einverstanden sein. Eine bundesweite Ferienänderung wegen stressgeplagter bayerischer Gymnasiasten? Und kürzere Ferien auch für die ca. 1,4 Millionen bayerischen Nichtgymnasiasten, weil man ja innerhalb Bayerns einheitliche Ferien haben müsste? Darüber hat der Gymnasiastenvater Herrmann vermutlich noch nicht mal nachgedacht.

Mit dem Nachdenken haben sie es ja auch sonst nicht so: erst ein ganzes Schuljahr streichen, dann nach kürzeren Ferien schreien. Die CSU auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Wenigstens passt Proust prima zum Jahr der Geisteswissenschaften.

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Brillant formuliert - liebe Ursula!

17 August, 2007 10:48  

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