20 Februar, 2007

Tchibo für gute Noten

Seit Jahren versuchen Verlage, in Deutschland die Deutungshoheit zu gewinnen. Klett bereitet Bildungsthemen so mundgerecht vor, dass Journalisten die Texte des Schulbuchverlags gleich in ihr Redaktionssystem kopieren können. Zu Bertelsmannschen Bildungskongressen pilgert längst alles, was Rang und Namen hat. Ganz abgesehen davon, dass die selbstverständlich unabhängige Bertelsmannstiftung Schulen gleich einen ganzen Werkzeugkasten anbietet. Und die FAZ rettet, wenn auch letztlich erfolglos, die deutsche Rechtschreibung.

Handel und Finanzwirtschaft sind da schon ein Stück weiter. Aldi und die Norisbank haben sich einfach Hörsäle an der Uni gekauft. Doch nun ist die Bildung endlich da angekommen, wo sie hingehört: bei Tchibo. Jetzt wird auch Lieschen Müller erreicht, die ja weder die Bildungsseiten der FAZ liest liest noch Kongresse besucht. Sie kauft ihr Pfund Kaffee und bucht gleich dazu den Nachhilfeunterricht fürs Kind.

Wenn das nicht volksnah ist!