Vom Wert der Werte
Lehrer müssen sich beim Unterrichten endlich wieder (!) an Werten orientieren. Das sagt Rüttgers und angeblich auch der Papst. Weil sich auf den Beitrag schlecht verlinken lässt, hier ein Zitat aus der Homepage von Radio Vatikan: "Papst Benedikt XVI. hat ... nach Auskunft von NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers ... großes Interesse daran gezeigt, dass das deutsche Bildungssystem fortentwickelt werde. Es sei wieder eine wertebezogene Bildung und Ausbildung von Nöten."
Das liest sich, als brächten Lehrer ihren Schülern seit Jahren zwar Lesen, Schreiben und Rechnen bei, aber nicht, dass man seinen Nächsten nicht aufs und auch nicht übers Ohr haut. Ein Blick in die Schulgesetze zeigt: Wenn auch nicht alle Länder so offensiv Herz und Charakter der ihnen anvertrauten Jugend bilden wie das die Bayern tun, und wenn es auch, horribile dictu, Bundesländer gibt, die ethische Grundsätze außerhalb des christlichen Religions-
unterrichts für möglich halten, so leben im restlichen Deutschland doch nicht nur wertfreie Barbaren.
Seit Jahren werden Schulverfassungen formuliert und Streitschlichter ausgebildet, ältere Schüler unterstützen jüngere als Tutoren, Jugendliche arbeiten ehrenamtlich im Sportverein, in der Jungschar und bei Greenpeace. Sie setzen sich ein, weil sie etwas für andere tun wollen und für eine bessere Welt. Wenn das keine Werte sind, was dann?
Was also soll das bedeuten: wertebezogene Bildung? Es geht wohl weniger um Werte als um Verhaltensnormen, um die berühmten Sekundärtugenden, die mittlerweile auch wieder mit Kopfnoten vermessen werden. Und manche, die den Werteverfall beklagen, meinen einfach bloß Benimmregeln. Die sind jedoch kein Wert an sich. Auch jemand, der Fisch mit dem Messer isst, kann ein wertvoller Mensch sein.
Das liest sich, als brächten Lehrer ihren Schülern seit Jahren zwar Lesen, Schreiben und Rechnen bei, aber nicht, dass man seinen Nächsten nicht aufs und auch nicht übers Ohr haut. Ein Blick in die Schulgesetze zeigt: Wenn auch nicht alle Länder so offensiv Herz und Charakter der ihnen anvertrauten Jugend bilden wie das die Bayern tun, und wenn es auch, horribile dictu, Bundesländer gibt, die ethische Grundsätze außerhalb des christlichen Religions-
unterrichts für möglich halten, so leben im restlichen Deutschland doch nicht nur wertfreie Barbaren.
Seit Jahren werden Schulverfassungen formuliert und Streitschlichter ausgebildet, ältere Schüler unterstützen jüngere als Tutoren, Jugendliche arbeiten ehrenamtlich im Sportverein, in der Jungschar und bei Greenpeace. Sie setzen sich ein, weil sie etwas für andere tun wollen und für eine bessere Welt. Wenn das keine Werte sind, was dann?
Was also soll das bedeuten: wertebezogene Bildung? Es geht wohl weniger um Werte als um Verhaltensnormen, um die berühmten Sekundärtugenden, die mittlerweile auch wieder mit Kopfnoten vermessen werden. Und manche, die den Werteverfall beklagen, meinen einfach bloß Benimmregeln. Die sind jedoch kein Wert an sich. Auch jemand, der Fisch mit dem Messer isst, kann ein wertvoller Mensch sein.
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