03 November, 2005

Bayerische Freiheit

Eltern sind doch besser als ihr Ruf. Zumindest die bayerischen. Bisher warf man ihnen vor, sie versuchten ihre Kinder mit allen Tricks aufs Gymnasium zu bringen. Dafür sei ihnen kein Nachhifeunterricht zu teuer. Und weil hierzulande die Deutsch- und Mathenoten über die künftige Schule entscheiden, erfänden sie notfalls Legasthenie und Rechenschwäche, um den Gymnasiallehrern auch noch das dümmste Kind unterzujubeln. Für Versetzungsnoten zögen sie vor Gericht, und den tieferen Sinn des Sitzenbleibens hätten sie ohnehin nie begriffen.

Doch nun ist alles ganz anders. PISA behauptet, Bayern habe zu wenige Gymnasiasten. Nur - wer will denn überhaupt aufs Gymnasium? "Wir wissen, dass 60 Prozent der Realschüler aufgrund ihrer Noten und Fähigkeiten die Chance hätten, auf das Gymnasium zu gehen. Ihre Eltern entscheiden aber anders", sagte Kultusminister Schneider in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
Da kann man nichts machen. Das ist freier Elternwille auf Bairisch.