13 April, 2010

Durchschnittsrechnung

Während sogar Bayern die Notenhürde niedriger legt, hebt Sachsen sie an. An ein sächsisches Gymnasium kommt man künftig nur noch mit mindestens 2,0 in Mathe, Deutsch und Sachkunde. Bisher reichte 2,5. Was hat die Sachsen zu diesem Schritt bewogen? Wollen sie weniger Akademiker?

Ganz einfach: Ein sächsischer Abiturient hat gemerkt, dass man aus drei Noten keinen Durchschnitt von 2,5 errechnen kann. Und bevor da womöglich jemand aus Bayern draufkommt ...

04 April, 2010

Ministerieller Edelmut

Kleine Schulen sind überall gefährdet. Wo Kinder fehlen, ist die Schule schnell weg. Bayern bietet seinen kleinen Hauptschulen an, sich zu Schulverbünden zusammenzuschließen. Das dürfen sie aber nur, wenn sie noch mehr bieten: drei berufliche Zweige, den mittleren Abschluss und vor allem eine Ganztagsschule, gern auf mehrere Schulhäuser verteilt.

Dass die Kinder dann hin und herfahren, macht nichts. Teurer werde es dadurch für die Gemeinden, die ja die Busse finanzieren müssen, nicht, versichert das Kultusministerium in einer ausgefeilten Berechnung. Na ja, eigentlich irgendwie schon, und zwar um 1,6 Millionen. Diesen Betrag nennt es dann doch in seinem Gesetzentwurf. Und wiegelt gleich wieder ab: Wenn es die Schulverbünde mit der zusätzlichen Fahrerei nicht gäbe, würden Schulen geschlossen und Kinder müssten noch viel weiter fahren. Und dann würde es erst richtig teuer.

Es stimmt ja: Wenn ich jemandem statt 100 Euro nur 50 wegnehme, habe ich ihm im Grunde etwas geschenkt. Solcher Edelmut verdient Anerkennung statt Gemaule.