30 April, 2008

Chancengleichheit

Chancengleichheit finden alle gut. Das war auch bei der Bildungsdemo am 26. April in Nürnberg zu hören. Für Klaus Weber von der Landeselternvereinigung der Gymnasien ist es Chancengleichheit, wenn Schmalspurabiturienten aus anderen Bundesländern hochwertigen bayerischen Abiturienten nicht mehr die Studienplätze wegschnappen. Für Horst Schmidbauer von der Lebenshilfe bedeutet Chancengleichheit, dass behinderte Kinder zusammen mit anderen Kindern lernen dürfen und nicht an Extraschulen abgeschoben werden. Und für den Ministerpräsidenten ist es wichtig, dass auch ein Akademiker 37 Jahre lang für die Rente arbeiten kann, genau wie jeder Handwerker. Für diese Chance, sagt Beckstein, gibt es das G8.

Lieber Herr Beckstein, das wäre auch anders gegangen: Rente ab 68 für alle Akademiker!

26 April, 2008

Vom Umgang mit Kritik

Für "Beste Bildung mit Zukunft für Bayern" demonstrierten heute etwa 2500 Menschen in Nürnberg. Ein breites Bündnis hatte eingeladen, verbands- und parteiübergreifend. Ministerpräsident Beckstein hatte zunächst versucht, mit einer Gegenveranstaltung in München der Demo in Nürnberg das Wasser abzugraben und kam dann doch noch, zumal er ohnehin auf der Durchreise zu einem Tête-à-tête mit Bahnchef Mehdorn am Nürnberger Hauptbahnhof war.

Vielleicht kam er schon genervt von seinem Bildungsdialog in München, vielleicht provozierten ihn Plakate der Demonstranten oder die Clowns vor der Bühne? Er beschimpfte Schüler, Eltern und Lehrer als linke Fanatiker, die gegen die Staatsregierung protestierten und denen gute Bildung fehle. Das meinte er allerdings ganz anders als die Demonstranten.

Eines ist dem Landesvater zweifellos gelungen: So mancher, der als CSUler gekommen war, ging als Linker vom Platz.

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Zum Nachlesen:
Demobericht in der Süddeutschen
Der Demo-Blog

10 April, 2008

Unterricht

"Die Hauptaufgabe einer Lehrkraft besteht nicht darin, ständig Unterricht zu erteilen - das stört die Schüler nur bei der Arbeit."
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Ulrich Herrmann, ehem. Professor für Pädagogik in Tübingen und Ulm, in einem Beitrag für die Süddeutsche Zeitung vom 7.4.08