31 Dezember, 2012

Nazivergleich geht immer

Sonderlich geschickt hat sich der BLLV-Vorsitzende Klaus Wenzel tatsächlich nicht nicht verhalten, als er kurz vor Weihnachten eine Pressemitteilung zur Ungerechtigkeit des bayerischen Schulsystems verschicken ließ. Ein so stark selektierendes System wie das bayerische produziere Bildungsverlierer. Schulen brauchten Reformen, die Integration statt Ausgrenzung befördern und modernes Lernen ermöglichen.  Das sei zumindest ein Weg, der dazu beitragen könne, politischen Radikalismen entgegenzuwirken.

Das ist vernünftig und bei Fachleuten unbestritten. Hätte Wenzel es nur dabei belassen! Doch er  verwies auch darauf, dass es in Bayern immer mehr rechte Gruppierungen gibt - eine Steilvorlage für alle, denen der Lehrerverbandspräsident mit seinen systemkritischen Äußerungen ein ständiger Stachel im Fleisch ist. Das Kultusministerium gab sich empört, die bayerischen Realschuleltern entsetzt: Der BLLV unterstellt dem großartigen bayerischen Schulsystem, es produziere Rechtsradikale! 

Zu dieser Interpretation neigt nun leider auch der Landesschülerrat. Er beklagt sich in seiner Pressemitteilung darüber, dass nicht nur alle Nichtgymnasiasten "gezielt als Nazis bezeichnet" würden, sondern dass zugleich das zarte Pflänzchen Mittelschule, welches endlich wieder an Ansehen gewinne, diskriminiert werde.